Fotografie
Viele von euch haben sicherlich eine Kamera und fragen sich wie sie am besten ihren Hund fotografieren oder manche wollen mit der Fotografie anfangen und wissen nicht wie oder welche
Kamera.
Ich fotografiere manuell, es gibt auch automatische Fotografie dann regelt eure Kamera alles und ihr müsst quasi nur abdrücken. Ich persönlich möchte mich und meinen Geschmack frei
entfalten können, daher fotografiere ich manuell. Das heißt ich stelle ISO, Verschlusszeit, Blende und Fokussierungspunkte selbst ein.
Wer sich anfängt mit der manuellen Fotografie zu beschäftigen, der fühlt sich meist erschlagen von den vielen Begriffen, diese erkläre ich euch. Ich gebe Tipps zum perfekten Hunde Portrait oder
Bewegungsbild. Ich gebe Tipps für eine Location oder eine Uhrzeit. Ihr bekommt eine kleine Beratung zum Thema welche Kamera und welches Objektiv.
KAMERA UND OBJEKTIV
Bevor man fotografieren kann, braucht man eine Kamera und ein passendes Objektiv.
Ich selbst benutze eine Canon EOS 700d und das Canon 50mm f/1.8 STM und das Sigma 70-200mm f/2.8 EX OS DG HSM
XY-was? Am Anfang sind diese Abkürzungen wirklich sehr verwirrend, daher hier eine Liste nach Hersteller sortiert.
Canon Abkürzungen
1-5x = Ultra Makrobereich
DO = Diffractive Optics. Trotz besonders kompakter Bauweise werden Farbfehler super korrigiert.
EF = Passt auf alle Canon Kameras der EOS Reihe
EF-S = Diese Objektive passen nur auf Kameras mit APS-C Sensoren
Fisheye = Ein Fisheye Objektiv ist ein Weitwinkel-Objektiv, bei dem extreme Bildwinkel von 180° und mehr erreicht werden können. Im Vergleich zu "normalen" Weitwinkelobjektiven weisen
Fishey-Objektive starke tonnenförmige Verzeichnung auf
II = Zweite Version eines Objektivs es gibt also ein Vorgänger Modell.
III = Dritte Version
L = Profi Objektiv der "L" Serie
Macro = Abbildung möglich von kleinen Dingen
MP-E = Passt auf alle Kameras der EOS Reihe
Softfocus = Weichzeichnung
STM = Objektive mit Stepping Motor Technologie (Schrittmotor). Sie sind i.d.R. leiser und schneller, als konventionelle Micro-Motoren und erlauben jederzeit den manuellen Eingriff in
den Autofokus.
Tilt-shift = Der Fotograf kann den Weg des Lichts ablenken und so Linien korrigieren
TS-E = Passend für alle Kameras der EOS Reihe
USM = Ultraschallmotoren sind in der Regel schneller und leiser und ermöglichen jederzeit den manuellen Eingriff
IS = Bildstabilisator
Tamron Abkürzungen
1:1 = Macro
1:2 = Nahaufnahmen (erst ab 1:1 wird ein Objektiv als Makroobjektiv bezeichnet)
AF = Autofokus Motor
Aspherical = Dieses Objektiv hat keine kugelförmigen Linsen, dies verringert einige Abbildungsfehler
DI = Passt auf alle Canon Kameras der EOS Reihe
Di-II = Passt nur auf Kameras mit APS-C Sensoren
LD = Dieses Objektiv verwendet Linsen, die besonders wenige Farbfehler erzeugen
PZD = Ultraschallmotor
SP = Profi Objektiv der "SP" Reihe
USD = Ultraschallmotor
VC = Bildstabilisator
XR = Dieses Objektiv verwendet Linsen, deren Brechungsindex besonders hoch ist. Dadurch ist eine kompaktere Bauweise möglich
IF = Innenfokussierung dadurch verlängert sich die Länge vom Objektiv nicht
Sigma Abkürzungen
APO = Apochromatic, besonders wenig Farbfehler
Circular-Fisheye = weitwinkel Objektiv
DG = Passend auf alle Kameras der EOS Reihe
DC = nur für Kameras mit APS-C Sensoren
EX = Profi Objektiv der "EX" Reihe
HSM = Hyper Sonic Motor (Ultraschallmotor)
OS = Bildstabilisator
RF = Hinterlinsen Fokussierung
Nikon Abkürzungen
AF-S = Ultraschall Motor
AL = Aspherical Lens
APO = Zusatzbezeichnung für ein, mittels Sondergläsern, apochromatisch, also für alle drei Grundfarben, korrigiertes (Tele-)Objektiv, bei dem die Brennpunkte der drei Grundfarben in
eine einzelne Bildebene fallen und das weitgehend frei von Farbfehlern ist
D = Nikon- und Sony-/Konica-Minolta-Objektive, bei denen die Daten aus der Entfernungsmessung für die Belichtungsmessung berücksichtigt werden
DX = Kameras mit APS-C Sensoren
ED = hochbrechende spezialgläser
N = Nanokristallvergütung zur Verminderung von Streulicht
VR =Bildstabilisator
DC = am Objektiv einstellbarer Weichzeichnungseffekt
E = Profi Objektiv der "E" Serie
PC = Till und Shift Objektiv
SWM =Ultraschallmotor
G = Elektronische Blendensteuerung, Objektiv hat keinen Ring
Sony Abkürzungen
SSM = Ultraschall Motor
D = Bessere Entfernungsberechnung
DT = Kameras mit APS-C Sensoren
G = Gold, besonders hochwertiges Objektiv
SAM = Leiser und schneller Autofokus
Damit wären dann erstmal alle Abkürzungen kurz und knapp erklärt, ihr wisst nun also was die Bezeichnung am Objektiv bedeutet aber uns fehlt noch die Wahl der Kamera und des Objektivs. Ich
unterteile euch einmal günstige mittelpreisige und teure Kameras. Ich Liste hier nur Canon und Nikon Kameras auf.
Günstig
- Canon Eos 1000d
- Canon Eos 1200d
- Canon Eos 1300d
- Canon Eos 350d
- Canon Eos M6
Mittel
- Canon Eos 700d
- Canon Eos 750d
- Canon Eos 600d
- Canon Eos 77d
Teuer
- Canon 7d Mark 2
- Canon 5d Mark 2
- Canon Eos 6d
- Canon Eos 80d
Günstig
- Nikon D5300
- Nikon D200
Mittel
- Nikon D3400
- Nikon D5500
- Nikon D500
Teuer
- Nikon D7200
- Nikon D7500
- Nikon D850
- Nikon D5
Das sind längst nicht alle Kameras die es gibt aber einige bekannte.
Ich tendiere immer mit einer Kamera vom mittleren Preis Segment anzufangen, wenn man dann später den Wunsch nach mehr hat, kann man immernoch umsteigen. Mit einer günstigen Kamera stößt man
schnell an die technischen Grenzen und ärgert sich dann weil man sich dann nicht frei entfalten kann.
Wenn du nun eine Kamera gewählt hast, brauchst du noch ein Objektiv, ich bin gar kein Fan von den Kit Objektiven da sich aus denen nicht all zu viel rausholen lässt daher kaufe ich nur Kamera
Bodys.
Zunächst einmal kommt es darauf an was du fotografieren möchtest und wie. Es gibt da zwei Grundlegende Objektiv Typen. Die Festbrennweite und der Tele Zoom.
Bei der Festbrennweite hast du den umgangssprachlichen Fußzoom, das heißt du musst am Anfang viel laufen um dein Model und dich richtig zu positionieren bis du es einschätzen lernst. Du bist aber nicht sehr flexibel damit.
Ein Telezoom Objektiv hat eine verstellbare Brennweite z.B 70-200 du setzt dein Model also hin und kannst dann drehen bis es passt - wie praktisch.
Beide Systeme können alles abdecken (je nach Objektiv) du kannst also auch mit einer Festbrennweite ganz tolle Bewegungsbilder zaubern und mit einem Telezoom Portrait Bilder mit einer
hervorragenden Tiefenunschärfe.
Ich besitze sowohl Festbrennweite als auch Tele Zoom, ich finde beides toll habe mich jedoch ganz besonders in mein Telezoom verliebt.
Ich Liste euch hier Festbrennweite, Tele Zoom und super telezoom mit Vor und Nachteilen auf.
Festbrennweite
50mm f/1.8 STM
- gehört in jede Foto Tasche, das "must have" Objektiv. Klein, kompakt, trotzdem tolle Bilder, man ist nah am Hund.
Wirklich schöne Bewegungsaufnahmen nicht möglich
14mm f/2.8
- Weitwinkel Objektiv, tolle Abbildungen jedoch nicht geeignet für Bewegung oder Portrait Aufnahmen mit schönen Bokeh
85mm f/1.8
- Ein beliebtes Objektiv ähnlich wie das 50mm
Hier kann man eventuell Bewegungsbilder schaffen
100mm f/2
- Ein echter Allrounder der sowohl tolle Portrait Aufnahmen sowie auch Bewegungsbilder ermöglicht. Tolle Qualität und Schärfe der Bilder
200mm f/2
- Profi Objektiv ein toller Allrounder
Alles höhere ist eher für Wildtierfotografie geeignet. In der Regel benötigt man für die Hunde oder Pferde Fotografie nicht mehr wie 200mm
Telezoom
70-200mm f/2.8
-lichtstark, tolle Qualität
Das Objektiv deckt so gut wie jeden Bereich hervorragend ab und besticht durch seine Flexibilität.
70-300mm f/4-5.6
- Empfehle ich eher nicht, es ist nicht sehr lichtstark und bietet bei schlechten Belichtungsverhältnissen nicht so schöne Bilder wie das 70-200mm f/2.8
Meine Favoriten in Bereich Portrait sind das
50mm f/1.8
85mm f/1.8
Meine Favoriten in Bereich Allrounder
100mm f/2
70-200mm f/2.8
Für was ihr euch entscheidet, liegt am Ende an euch. Ich empfehle grundsätzlich immer ein Objektiv im Blendenbereich 1.4 oder 1.8 oder 2 oder 2.8. Alle höheren Werte, sind nicht sehr lichtstark
und büßen dann vor allem in der Qualität der Bewegungsaufnahmen sehr ein.
Es gibt von Marken wie Tamron oder Sigma günstigere Alternativen zu Canon und Nikkor Objektiven.
Kommen wir nun zu den ganzen Bezeichnungen, was braucht ihr in der Hundefotografie wirklich
Bildstabilisator
Manche sagen er ist unnötig, ich sage er ist Gold wert. Grade bei Portrait Aufnahmen äußerst praktisch (bei Bewegung muss er aus sein) bedenke, der Hund sitzt nie still wie eine Mumie.
Ultraschallmotor
Für tolle Bewegungsbilder absolut unverzichtbar
Mehr benötigt es eigentlich gar nicht für schöne Bilder von eurem Hund.
Allerdings sind solche Objektive nicht günstig, Aber ich sage euch ganz ehrlich, ihr werdet den teuren Kauf nicht bereuen.
Ihr könnt Objektive natürlich auch gebraucht kaufen dann sind sie günstiger.
Wichtig, Objektive sind nicht einheitlich gleich sondern jedes weicht + oder - ab. Wenn das Objektiv also nicht "mitspielt" tauscht es um.
Kameras haben auch Abweichungen.
Wenn jemand sagt ich habe ein perfektes Objektiv und eine perfekte Kamera, nein das habt ihr nicht. Ihr habt einfach nur eine Kamera und ein Objektiv die, die gleichen Abweichungen haben.
APS-C Kamera oder Vollformat
APS-C zeigt einen Bildausschnitt wohingegen eine Vollformat Kamera das ganze Bild zeigt.
Dafür hier ein Bild für euch.
So nun hast du eine Kamera und ein passendes Objektiv für deine Ansprüche, nun geht es ran an die Praxis. Nein! Nicht so schnell, vor der Praxis kommt jetzt erstmal die Theorie denn einfach drauf
los knipsen wird kaum schöne Fotos bringen.
Fangen wir also mit den 3 wichtigsten Begriffen der manuellen Fotografie an.
ISO
ISO ist der Sehnerv der Kamera sie regelt die Lichtempfindlichkeit.
Wenn es sonnig ist reicht meistens ein ISO Wert von 100 oder 200 aus um das Bild korrekt zu belichten, wählst du bei starker Sonne z.B ISO 400 wird das Bild überbelichtet. Aber es ziehen nun
einmal auch mal Wolken auf oder es ist mal eher "graues Wetter" du kannst nun die Belichtungszeit erhöhen, was bei Hunden eher unpraktisch ist da die Bilder dann verwackeln oder du öffnest die
Blende damit mehr Licht reinkommt. Wenn du das beides nicht möchtest kannst du die ISO höher stellen z.B auf 400-1000. Ich persönlich fotografiere nicht höher sie ISO 1000, merke je höher der ISO
Wert desto mehr nimmt das Bild an Qualität ab bzw irgendwann fängt es an zu rauschen.
Blende
Je nachdem welches Objektiv du kaufst so ist die Auswahl deiner Blenden. So hast du bei dem 70-200mm f/2.8 eine Offenblende von 2.8 diese Blende kannst du natürlich schließen. Merke, je mehr du
die Blende schließt desto weniger Licht kommt an. So ist f/4 also dunkler wie f/2 allerdings kannst du das wiederum mit dem einstellen der ISO und der Belichtungszeit verändern.
Ich fotografiere fast immer mit einer Offenblende
Belichtungszeit
Je länger die Belichtungszeit desto länger fällt Licht auf den Sensor. Wenn du also statt einer Sekunde das Bild zwei Sekunden belichtest ist das Bild doppelt so hell.
Belichtungszeit wie 1/2 oder 1/30 sind schwer mit der Hand zu schaffen da die Bilder schnell verwackeln. Solche Belichtungszeiten sind also eher was für die Fotografie mit einem Stativ.
Belichtungszeit bei Bewegung
1/800 bis 1/1250 höher gehe ich persönlich nicht weil die Ergebnisse dann nicht mehr überzeugend sind. Wählt ihr niedrigere Zeiten ist der Hund unscharf oder aus dem Bild.
Belichtungszeit bei Portrait
1/125 bis 1/250 nutze ich normalerweise für ein schönes Portrait Foto vom Hund zusätzlich schalte ich den Bildstabilisator ein.
Erst im perfekten Zusammenspiel zwischen Belichtungszeit, Blende und ISO entsteht das perfekte Bild bzw die perfekten Bilder.
Weitere brauchbare Tipps
1) Fokussiert immer die Augen an
2) sucht euch eine schöne Location sie sollte nicht langweilig aber auch nicht zu überladen sein das sie vom Hund ablenkt.
3) spielt mit dem Bokeh
4) Seid kreativ aber lasst den Hund natürlich.
5) Manchmal sind die unscheinbarsten Orte wahre Schätze auf dem Bild
6) Fokussiert auch bei Bewegungsbildern immer die Augen an und drückt ab wenn ihr meint der Abstand passt, notfalls fokussiert nochmal nach.
7) Gebt nicht auf wenn die Bilder am Anfang nichts sind. Man hat immer Aussschuss das haben selbst die besten Fotografen.
8) fotografiert nicht in der prallen Mittagssonne die Fotos wirken dann oft künstlich und einfach überladen.
9) die Sonne sollte euch in den Rücken scheinen dann strahlt der Hund besonders schön.
10) Macht Geräusche um die Aufmerksamkeit zu bekommen, oder bringt eurem Hund alternativ das Kommando "guck mich an" bei.
11) Fotografier unbedingt auf Augenhöhe des Hundes. Ich lege mich meistens tatsächlich bäuchlings auf eine ISO Matte oder bücke mich ganz tief.
12) Achtet auf die kleinen störenden Faktoren, manchmal fallen einem die erst später auf beim Bilder sichten und man ärgert sich dann, da ist doch tatsächlich ein Grashalm mitten vor den
Augen des Hundes oder es sieht so aus also würde ein Fahrrad über den Hund fahren.
13) stellt den AF auf AI Servo dann wird der anfokussierte Punkt verfolgt
Ich wünsche euch viel Spaß beim fotografieren, lernt eure Kamera und euer Objektiv kennen. Nicht verzagen denn Übung macht den Meister und es ist bekanntlich noch kein Meister vom Himmel
gefallen.
Hat euch mein Text geholfen dann teilt gerne den Link und zeigt ihn euren Freunden.
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